Im Fokus: Der Dokumentarfilmer Ernst Hirsch und sein (im)materielles Erbe

Projektleitung: Ira Spieker
Projektbearbeitung: Luise Eberspächer

Bild eines älteren lächelnden Mannes mit einer Kamera in der Hand
Ernst Hirsch in seinem Filmarchiv, 2013,
Wikimedia Commons CC-BY-SA-3.0

Arbeit und Werk des Dokumentarfilmers Ernst Hirsch (*1936) sind von zentraler kulturwissenschaftlicher und filmischer Bedeutung für das visuelle Gedächtnis der (DDR)-Gesellschaft. Seine Tätigkeit als aktiver Filmschaffender umfasst einen großen Zeitraum der DDR sowie der Nachwendezeit. Seit 1953 war Hirsch Kameramann beim Deutschen Fernsehfunk (DFF), ab 1968 arbeitete er als freiberuflicher Kameramann und Redakteur, beispielsweise für Fernsehen, Film- und Werbegesellschaften. Sein Oeuvre besteht aus zahlreichen kunst- und kulturgeschichtlichen Filmen, die insbesondere historische Stadtaufnahmen von Dresden, den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg sowie Persönlichkeiten des kulturellen Lebens der Stadt thematisieren. Weiterhin entstanden Werbe- Industrie,- und Informationsfilme zu unterschiedlichen Themenkomplexen.

2025 hat Ernst Hirsch seine filmtechnischen Objekte den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) und sein Filmarchiv der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) überlassen. Im Kontext der Sicherung und Dokumentation des Filmbestands und der Digitalisierung durch diese beiden Institutionen stehen bei unserem Vorhaben das Werk und sein Autor im Vordergrund. Auf der Basis von filmbiografischen Interviews und Archivrecherchen steht das filmische Schaffen von Ernst Hirsch im Mittelpunkt: Gefragt wird nach der Entstehung, Konstruktion und Wandelbarkeit von in zwei politischen Systemen produzierten Stadtbildern und -erzählungen sowie nach deren erinnerungskultureller Bedeutung. Die Projektergebnisse fließen in die für 2026 geplante Ausstellung in den TSD zum Filmschaffen von Ernst Hirsch anlässlich seines 90. Geburtstages ein, die von der Projektbearbeiterin mitkuratiert wird.

 

Bild eines älteren Mannes, der in einem Raum mit Regalen voller alter Filmrollen sitzt
Ernst Hirsch in seinem Filmarchiv, 2013, Blog Stadtmuseum Dresden 2021.