Buchvorstellung in Pirna
Präsentation des „Sächsischen Klosterbuchs“ in Pirna – Fast vergessener Teil der sächsischen Geschichte wiederentdeckt
Ort
Stadtmuseum Pirna
Klosterhof 2
01796 Pirna
Datum
11. September 2025 - 19 Uhr
Eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde, des StadtMuseums Pirna, der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna, des Kuratoriums Altstadt Pirna e.V. und des Leipziger Universitätsverlages.
Am Donnerstag, 11. September 2025, wird ab 19 Uhr im Stadtmuseum Pirna das „Sächsische Klosterbuch“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mit keiner anderen Einrichtung des Mittelalters haben die Reformatoren so radikal aufgeräumt wie mit den Klöstern. Dabei war Sachsen einst ein klosterreiches Land, auch wenn die meisten Klöster heute spurlos verschwunden sind. Dieser (fast) vergessene Teil der sächsischen Geschichte wird jetzt wiederentdeckt. Nach fast 15 Jahren wissenschaftlicher Arbeit, auch unter Beteiligung des Stadtmuseums Pirna, ist soeben im Leipziger Universitätsverlag das dreibändige „Sächsische Klosterbuch“ erschienen. Damit liegt erstmals eine Gesamtdarstellung zu den insgesamt 80 mittelalterlichen Klöstern, Stiften und Kommenden im Gebiet des Freistaates Sachsen vor. Dafür arbeiteten 81 Autorinnen und Autoren unter Leitung von Professor Dr. Enno Bünz (Universität Leipzig) und seinen vier Mitherausgebern zusammen.
Das „Sächsische Klosterbuch“ ist ein opulentes Handbuch über das Klosterwesen in Sachsen. Das Nachschlagewerk wendet sich ebenso an die Fachwissenschaft wie an die interessierte Öffentlichkeit. Unter der einst reichen sächsischen Klosterlandschaft ragt das einstige Dominikanerkloster in Pirna heraus. Denn es ist die einzige Niederlassung des Ordens in Sachsen, deren Gebäude noch in großem Umfang aufrecht stehen. Heute sind dort das Stadtmuseum Pirna und die Kirche der katholischen Pfarrei St. Heinrich und Kunigunde untergebracht. Damit ist Pirna einer der wenigen Orte in Sachsen, wo eine ehemalige Klosterkirche heute noch sakral genutzt wird.
Das „Sächsische Klosterbuch“ bietet erstmals eine umfassende, strukturierte und verlässliche Darstellungen zur Geschichte, zur inneren Struktur und zu den Besitzverhältnissen sowie zum religiösen wie geistigen Leben der einzelnen Einrichtungen. Berücksichtigt werden außerdem die Forschungen der Archäologie, der Bau- und Kunstgeschichte sowie der Bibliotheksgeschichte und der Siegelkunde, in Einzelfällen auch der Münz- und Wappenkunde. In Pirna hat das Stadtmuseum wesentlich an der Erarbeitung des Artikels über das Dominikanerkloster mitgewirkt.
Die Buchpräsentation würdigt diese wissenschaftliche Forschung, die im Stadtmuseum Pirna seit Jahren geleistet worden ist und sich nun im „Sächsischen Klosterbuch“ niederschlägt. Deshalb hat das Stadtmuseum Pirna eigens für diesen Anlass eine sehenswerte Ausstellung zum einstigen Dominikanerkloster aus Zeichnungen, Fotografien und Handschriften kuratiert. Dokumentiert werden zudem archäologische Befunde. Als pittoreskes Motiv zog das einstige Kloster schon seit dem 18. Jahrhundert das Interesse der bildenden Künstler auf sich.
Für die Buchpräsentation am 11. September wirkt das Stadtmuseum Pirna mit dem Kuratorium Altstadt Pirna e.V., dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden und dem Leipziger Universitätsverlag zusammen. Anwesend sein werden die Autoren des Artikels über Pirna sowie der Verleger und zwei Mitherausgeber, die sich darauf freuen, mit den Besucherinnen und Besuchern beim anschließenden Empfang ins Gespräch zu kommen. Zuvor informieren Gerald Diesener, René Misterek, Dirk Martin Mütze und Christian Schuffels über Kloster und Klosterbuch. Geplant sind ferner mehrere Grußworte. Für die musikalische Begleitung der von René Misterek moderierten Veranstaltung sorgt Katrin Meingast (Barock-Cello).
Sächsisches Klosterbuch. Die mittelalterlichen Klöster, Stifte und Kommenden im Gebiet des Freistaates Sachsen, herausgegeben von Enno Bünz, Sabine Zinsmeyer, Dirk Martin Mütze, Christian Schuffels und Alexander Sembdner (Quellen und Materialien zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Sonderband 1, Teilband 1-3), Leipziger Universitätsverlag: Leipzig 2025, drei Teilbände, Hardcover mit zusammen 2.016 Seiten, 1.028 Abbildungen, 118 Lageplänen, Grundrissen und Besitzkarten. ISBN 978-3-86583-816-2. Preis: 224 € (249 € im Schmuckschuber). Erhältlich über den Leipziger Universitätsverlag und den Buchhandel.
Vor Ort besteht die Möglichkeit, das „Sächsische Klosterbuch“ zu erwerben. Außerdem ist der Auszug „Altendresden, Dresden, Königstein, Pirna“ aus dem Werk erhältlich.