Biografie des Monats Oktober 2025
Friedrich Schreiber-Weigang (1879-1953) und die Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz
Ausstellungsleiter der 4. Grafischen Ausstellung
des Deutschen Künstlerbundes, Mai 1912
von Henrik Schwanitz
Zwölf Biografien im Kulturhauptstadt-Jahr: Von Januar bis Dezember 2025, während Chemnitz Kulturhauptstadt Europas ist, erinnern wir anhand von Artikeln der Sächsischen Biografie jeden Monat an bedeutende Töchter und Söhne der Stadt.
Von August bis November 2025 zeigen die Kunstsammlungen der Stadt Chemnitz Bilder des norwegischen Malers und Expressionisten Edvard Munch. Zu den Förderern seiner bahnbrechenden modernen Kunst in Chemnitz gehörte auch Friedrich Schreiber-Weigand. Selbst einer kunstsinnigen Familie entstammend – sein Vater gehörte zu den Mitbegründern der Chemnitzer Kunsthütte – wurde Schreiber-Weigand zunächst ab 1911 ehrenamtlicher Ausstellungsleiter der Kunsthütte und 1920 Leiter der Städtischen Kunstsammlungen von Chemnitz. Diese entwickelten sich unter ihm in der Weimarer Republik zu einer der führenden modernen Galerien in Deutschland. 1933 entlassen, konnte er nach Kriegsende 1945 seine Tätigkeit wieder aufnehmen.
Neben Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka und anderen namhaften Expressionisten förderte Schreiber-Weigand in seiner Zeit als Museumsleiter auch die Kunst Munchs und kaufte für die Chemnitzer Sammlungen mehrere seiner Werke an. Dazu gehört auch das Bild „Zwei Menschen. Die Einsamen“, das, 1937 durch die Nationalsozialisten als entartete Kunst verkauft, in der aktuellen Ausstellung erstmals wieder in Chemnitz zu sehen ist.
Mit der Biografie des Monats erinnert die Sächsische Biografie an den Leiter der Kunstsammlungen Chemnitz und seinen Beitrag zur Kunstgeschichte der Moderne.